- Wolfsmilch
- Wọlfs|milch 〈f. 20; unz.〉 Angehörige einer Gattung der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae), die reichlich Milchsaft führt: Euphorbia
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Wọlfs|milch, die <o. Pl.> [mhd. wolf(s)milch, ahd. wolvesmilih; 1. Bestandteil zur Bez. von etw. Minderwertigem (vgl. Zus. mit Hunds-)]:Euphorbia.* * *
Wolfsmilch,Euphọrbia, weltweit verbreitete Gattung der Wolfsmilchgewächse mit rd. 1 600 Arten; Kräuter, Sträucher oder Bäume mit oft giftigem Milchsaft in ungegliederten Milchröhren. Die zu je einem Staub- beziehungsweise Fruchtblatt reduzierten Blüten stehen in stark verkürzten, von Hochblättern umgebenen, daher Einzelblüten vortäuschenden Blütenständen. Viele Arten, v. a. afrikanische, sind stammsukkulent und ähneln Kakteen. Bekannte Zierpflanzen sind Christusdorn und Weihnachtsstern.Von den etwa 20 einheimischen Arten sind häufig: Gartenwolfsmilch (Euphorbia peplus), 10-30 cm hoch; mit gestielten, eiförmig-rundlichen Blättern und gelblich grünen Blüten; Garten- und Ackerunkraut. Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyparissias), 15-30 cm hoch; mit dünnen, hellgrünen, schmal linealförmigen, bis 3 mm breiten Blättern; Hüllblätter der Teilblütenstände gelb bis rötlich; auf trockenen, sandigen Böden; giftig durch im Milchsaft enthaltene Phorbolester (Phorbol). Springwolfsmilch (Kreuzblättrige Wolfsmilch, Euphorbia lathyris), bis 1,5 m hoch; mit gekreuzt-gegenständigen, schmalen Blättern und haselnussgroßen, knackend aufspringenden Kapselfrüchten; wird häufig in Gärten angepflanzt, da sie Wühlmäuse vertreiben soll. Der Milchsaft enthält 8-12 % extrahierbare Kohlenwasserstoffe, sodass die Pflanze zur Gewinnung von Kraftstoff angebaut werden könnte. Weitere Arten eignen sich ebenfalls dafür, z. B. der Milchbusch (Euphorbia tirucalli) im tropischen und südlichen Afrika. - Auf den Kanarischen Inseln kommen mehrere endemische, sukkulente Wolfsmilcharten vor, u. a. die einem Säulenkaktus ähnliche, hochwüchsige und bedornte Art Euphorbia canariensis sowie die blattlose, nicht bedornte Art Euphorbia aphylla, mit etwa 50 cm hohen, bleistiftdicken Stammgliedern.Der Milchsaft verschiedener Wolfsmilcharten wurde im Altertum als Heilmittel sowie zur Verfälschung von Drogen verwendet. Plinius der Ältere zufolge soll Euphorbios, Leibarzt des mauretanischen Königs Juba II., die Heilwirkung der Euphorbium genannten Pflanze entdeckt haben. Verdünnt, niedrig dosiert und/oder mit anderen Mitteln (z. B. Sesel, Anis) kombiniert, diente der Milchsaft von Wolfsmilcharten besonders als Abführ- und Brechmittel.* * *
Wọlfs|milch, die <o. Pl.> [mhd. wolf(s)milch, ahd. wolvesmilih; 1. Bestandteil zur Bez. von etw. Minderwertigem (vgl. Zus. mit Hunds-)]: Euphorbia.
Universal-Lexikon. 2012.